Familienberatung

„Das Wort ´Familienbande´ hat einen Beigeschmack von Wahrheit.“
(Karl Kraus)

Kaum etwas prägt uns so sehr wie die Familie, in die wir hinein geboren wurden. Die Erfahrungen, Glaubenssätze und Mythen des Alltags, die wir aus unserer Herkunftsfamilie mitnehmen, beeinflussen unsere Beziehungen zu unserem Partner, unseren Kindern und unseren Mitmenschen. Wer kennt nicht jemanden, der sagt, sein Partner oder seine Partnerin sei genau so wie der eigene Vater bzw. die eigene Mutter? Oder das genaue Gegenteil davon?

Manche berichten auch davon, dass sie an ihrem Arbeitsplatz scheinbar automatisch ihre alte Rolle als kleine Schwester oder als Erstgeborener oder als schwarzes Schaf der Familie wiederholen.

Gefühle und Lebensthemen werden über rätselhafte Wege von einer Generation zur nächsten und übernächsten weitergegeben. Viele Klienten, für die sich das wie „esoterische Spinnerei“ anhörte, haben bei Anfertigung ihres Genogramms genau dieses Phänomen erkannt. Nicht immer ist das Erkennen, dass ein persönliches Problem vielleicht schon über Generationen im Familiensystem existiert, ausreichend für eine dauerhafte Entlastung und die Lösung von Schwierigkeiten. Oft aber bewirkt der Blick auf diese Kontinuität, dass man sich und sein Problem künftig mit neuen Augen betrachten und so zu einer neuen Sichtweise über sich und die Familie gelangen kann. Und eben dies kann die Voraussetzung für die Beendigung von Verstrickungen sein.

Indem wir zwischen dem Erwachsenen und dem Kind in uns unterscheiden lernen, können wir mit einem anderen Blick auf unsere Vergangenheit sehen und fühlen uns nicht länger gezwungen, belastende Erinnerungen in der Gegenwart in ständig ähnlichen Konflikten mit unseren Mitmenschen immer wieder neu zu durchleben. Durch diesen Prozess, in dem wir uns genauer und intensiver kennen lernen, helfen wir uns selbst. Wir helfen aber auch unseren Kindern, denn nur, wenn uns ein konstruktiver Umgang mit unseren eigenen Erfahrungen gelingt, werden wir sie nicht als Belastung an unsere Kinder weitergeben.

Manchmal sorgen erst unsere Kinder dafür, dass wir uns mit uns selbst und unseren verborgenen Konflikten beschäftigen. Wenn ein Kind soziale, gesundheitliche oder schulische Probleme hat, ist es nach unserer Erfahrung hilfreich, wenn die Eltern den Weg in die Beratung finden. Denn wenn Eltern sich verändern, verändern sich ihre Kinder.

Das flexible Setting der Familientherapie und –beratung lässt Ihnen Raum für unterschiedlichste Begegnungen: Oft kommen zunächst die Eltern allein „für ihr Kind“, dann kommen sie für sich selbst, weil sie sehen, dass das Befinden des Kindes ganz entscheidend von der Art abhängt, in der die Eltern ihre Beziehung zu sich selbst und zueinander gestalten. Später kommt vielleicht der Vater mit Sohn oder Tochter, oder die Mutter mit Tochter oder Sohn, dann stoßen vielleicht weitere Geschwister hinzu, weil sie neugierig werden …

Systemische Therapie Zehlendorf-Familienberatung